Es ist geschafft – das vierte Teil der diesjährigen DIY-Challenge „Wir nähen eine Babyausstattung“ sind diese Sabberlätze in zwei Varianten und zwei Verschlussarten. Da ich in verschiedenen Elternforen gelesen habe, dass man Lätzchen NIIIEEEE genug haben kann, habe ich gleich vier Stück genäht. Pro Sabberlatz (für die Schwaben: Trialer ;-)) habe ich mit allem Drum und Dran eine Stunde gebraucht. Der Teufel steckt hier echt im Detail, aber alles ist machbar, auch für Anfänger.
Als Nähmaschine kommt wieder meine W6 N 1235/61* zum Einsatz. Natürlich kannst Du auch eine andere Nähmaschine verwenden, bitte pass dann die Sticheinstellungen entsprechend an. Ich wünsche Dir ganz viel Spaß und es gilt wieder: Wer möchte, kann mir sein fertiges Werk als Foto per Email zuschicken, damit ich es hier im Blog veröffentliche.
Diese Materialien und Equipment benötigst Du für einen Sabberlatz
- Nähmaschine (z. B. die W6 N 1235/61*)
- Schnittmuster
- Jersey für die Vorderseite ca. 20 cm x 30 cm
- Frottee* oder anderes saugfähiges Material für die Rückseite ca. 20 cm x 30 cm
- Jersey Nähmaschinennadel*
- Nähgarn* (farblich passend zu Deinem Jerseystoff)
- Stoffschere
- Schneiderkreide*
- Klettverschluss ca. 3 cm oder Kam Snaps*
- Stoffklammern*
- Rollschneider*, Schneidelineal* und Schneidematte*
- ggf. Einfassband aus dehnbaren Jersey ca. 3 cm x 101 cm
- ggf. Nähnadel (zum Zusammennähen der Wendeöffnung mit der Hand für die Variante ohne Einfassband)
So nähst Du den Sabberlatz Mini-We
Variante 1 – Sabberlatz ohne Einfassband
Die Variante 1 ist besonders einfach zu nähen. Du druckst Dir das Schnittmuster aus und überträgst dieses mit der Schneiderkreide* auf den Stoff, d. h. einmal auf den Jerseystoff für die Vorderseite und einmal auf den Stoff für die Rückseite. Ran an die Stoffschere und auf der Linie langschneiden, denn die Nahtzugabe ist bereits enthalten.
Die beiden Stoffteile legst Du rechts auf rechts aufeinander, d. h. die schönen Seiten liegen jeweils innen und die Außenseite schaut zu Dir. Als Stichart stellst Du an deiner Nähmaschine den elastischen Zickzackstich ein. Bei der von mir verwendeten W6 N 1235/61* ist das Stichmuster D, Stichlänge 2, Stichbreite 3 und eine Oberfadenspannung von 3. An einer Seite lässt Du eine Öffnung von ca, 5 cm zum späteren Wenden, wie im nächsten Foto zu sehen ist.
Durch die Wendeöffnung drehst Du die Innenseite nach außen. Achte dabei darauf die Ecken gut auszuformen. Als nächstes geht es an den Verschluß. Ich habe mich für Kam Snaps entschieden, was mit dem richtigen Werkzeug auch sehr schnell ging und super einfach war. Wie im nächsten Foto zu sehen, benötigst Du eine Kam Snap Zange, eine Ahle und die vier Einzelteile für den eigentlichen Kam Snap* Verschluss (2 x Caps mit rundem Kopf und Spitze, 1 x Stud mit rauher Rückseite, 1 x Socket mit Vertiefung, die in den Stud passt).
Überlege Dir zuerst, wo Du den Kam Snap*, oder alternativ auch den normalen Druckknopf, anbringen möchtest und machst Dir dir dort eine Markierung mit der Schneiderkreide. Mit der Ahle stichst Du vorsichtig ein Loch durch die Markierungen.
Los geht’s mit dem eigentlichen Verschluss. Dafür steckst du ein Cap von außen durch das Loch nach innen, so dass innen die Spitze durchschaut. Auf die Spitze steckst du den Stud mit der rauhen, hubbeligen Seite nach unten und die Ausstülpung des Studs zeigt zu Dir, wie im nächsten Bild.
Mit der Kam Snap Zange kannst Du den Verschluss ganz einfach befestigen. Dazu legst Du den Cap auf die Seite mit der schwarzen Kunststofffläche der Zange auf und den Stud auf die Seite mit dem weicheren, transparenten Gummiteil. Mit leichtem Druck drückst Du die Zange zusammen und das war es auch schon für die erste Seite.
Jetzt noch die zweite … Ähnliches Spiel wie auf der ersten Seite, jedoch steckst Du dieses mal den Cap von innen nach außen, so dass die Spitze nach außen durch das Loch zeigt. Stecke dann den Socket darauf, so dass dieser in den Stud auf der anderen Seite passt. Schnapp dir wieder die Kam Snap Zange. Die schwarze Seite kommt auf’s Cap, die transparente Seite auf’s Socket und mit leichtem Druck drückst Du die zwei Teile fest. Abschließend kontrollierst Du am besten nochmal, ob die Teile wirklich fest sind. Falls nicht, drückst Du mit der Zange nochmal leicht nach.
Der Sabberlatz ist fast fertig. Mit einem Matratzenstich, oder auch Leiterstich genannt, verschließt Du händisch die Wendeöffnung. Da ich selbst nicht so gerne mit der Hand nähe, habe ich mir noch eine Variante ohne Wendeöffnung, aber mit Einfassband überlegt.
Variante 2 – Sabberlatz mit Einfassband
Die zweite Variante ist besonders interessant für diejenigen, die ähnlich wie ich nicht so gerne mit der Hand irgendwelche Wendeöffnungen vernähen. Dafür ist das Annähen des Einfassbandes außen etwas frimmelig und hier gilt „Übung macht den Meister“. Bei mir ist es auch nicht so ganz perfekt geworden, aber schon der zweite Latz ging wesentlich schneller und einfacher.
So, aber was brauchst Du jetzt dafür? Du schneidest Dir wieder zwei Stoffteile mittels des Schnittmusters aus (1 x Vorderseite, 1 x Rückseite), und zusätzlich einen langen Streifen aus dehnbarem Material, z. B. Stretchjersey oder Bündchenstoff, für das Einfassband. Den langen Streifen schneidest Du am besten mit einem Rollschneider* auf der Schneidematte*, damit der lange Schnitt auch möglichst gerade und sauber wird. Als Alternative zu den Kam Snaps habe ich diesmal Klettverschluss verwendet, so dass die Halsbreite variabler eingestellt werden kann. Dazu schneidest Du dir noch 3 cm Klettverschluss zurecht.
Die Stoffteile legst Du dir links auf links aufeinander, d. h. die schöne Seite schaut zu Dir. Das Einfassband klemmst Du mit den Stoffklammern* an den beiden Stoffteilen rechts auf der Rückseite des Sabberlatzes fest. Das Ganze sieht dann so aus, wie auf dem nächsten Foto.
An der Nähmaschine stellst Du dir wieder den elastischen Zickzackstich ein und nähst möglichst knapp einmal komplett an der Außenkante entlang. An den Rundungen wird’s ein wenig herausfordernd. Den Einfasstreifen dehnst Du in den nach außen gewölbten Rundungen und an den nach innen gewölbten raffst du diesen ein ganz klein wenig. Lass Dir Zeit und nähe besonders langsam, dann nimmst Du auch diese Herausforderung. Das Ende des Einfassbandes habe ich ca. 1 cm mit dem Anfang überlappen lassen. Die Kante muss auch nicht extra versäubert werden, das Jersey oder Bündchenstoff nicht ausfranst. Den Rest des Bandes schneidest Du einfach weg.
Falls Du, wie auch ich, nicht so richtig nah an der Kante langgenäht hast, so kannst Du auch die überstehenden Stoffreste mit der Stoffschere wegschneiden. Dabei aber nicht die Naht anschneiden ;-)
Jetzt klappst Du den Streifen auf die Vorderseite des Lätzchens um, schlägst die offene Kante nochmals ein und nähst sie mit einem Geradstich an. Für den Geradstich stellst Du bei der W6 das Stichmuster A ein. Achte darauf, den Stoff beim Annähen möglichst wenig zu dehnen um Wellenbildung am Rand zu vermeiden. Zum Schluss nähst Du noch den Klettverschluss mit dem Geradstich an und fertig ist auch dieser Sabberlatz.
Mir persönlich gefällt die Variante mit dem Einfassband besser – aber was meinst Du? Mit oder ohne Einfassband und Kam Snaps oder Klettverschluss?
So, Tschüß und bis nächste Woche Sonntag. Dann gibt es eine neue DIY Anleitung im Rahmen der Nähchallenge. Soviel sei schon mal verraten: Es wird ein Schlafsack.
2 Kommentare
Danke für die tolle Anleitung :-)
Optisch mag ich die mit dem Einfassband auch lieber, gar keine Frage, aber ich bin so eine Niete im Einfassen von irgendwas *lach*
Für meine Kita-Kids nähe ich daher die ohne Einfassband. Wenn man sie einfach schön ordentlich ausbügelt, dann sind die ebenfalls total schön und ordentlich.
Ich mag beide Verschlussarten ganz gerne, aber bei den KamSnaps hoffe ich einfach mal, dass sie länger halten als der Klett. Die aktuellen Lätzchen sind von Milupa und haben Klett dran, der hält aber nach einigen Wäschen leider nicht mehr :-(
Liebe Grüße,
Nivea
:-) Oh, ich kann dich so gut verstehen. Das Einfassen ist wesentlich aufwändiger und definitiv nix, wenn man viiiiiieeeeele nähen will. Wenn bei uns urplötzlich der Bedarf nach mehr aufkam, habe ich auch immer die Variante ohne Einfaßband genäht.
Beim Verschluß bin ich mittlerweile komplett auf Kam Snaps gegangen. Die Klettverschlüße haben bei mir zwar sehr gut gehalten, aber manchmal doch ein wenig am Nacken unserer Mini gekratzt. Und die Kam Snaps machen ja farblich auch was her.
Viele Grüße und viel Spaß beim weiteren Nähen,
JaLiRa