Mund-Nasen-Maske – Nähanleitung für Facies

von JaLiRa
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Corona krempelt unser aller Leben ganz schön um. Seitdem jetzt einige Wochen die soziale Distanz inkl. Schließung von Geschäften, Bars, Restaurants, Schulen, Kitas, Theater etc. unser Leben bestimmte und wir Desinfektionstücher selber herstellen, kommt jetzt schrittweise eine Mund-Nasen-Masken Pflicht. In Baden-Württemberg, wo ich lebe, gilt das ab 27.04.2020.

Ganz unabhängig von der Verpflichtung in Zukunft eine Mund-Nasen-Maske tragen zu müssen, hatten wir schon beschlossen dies freiwillig zu tun. Uns ist klar, dass dies nicht zu unseren eigenen Schutz, sondern ein leichter Schutz für unsere Mitmenschen ist. Also wollte ich schon seit Tagen für jeden von uns solch eine Mund-Nasen-Maske, auch Behelfsmaske, Communitymaske oder Gesichtsverdeckungsaccessoire genannt, nähen. Das nahende Datum der Verpflichtung hat mich nun endlich zur Tat schreiten lassen. Hier berichte ich Dir von meinen Erfahrungen, Vorgehen etc., so dass Du möglichst schnell selber starten kannst. Die Zeit drängelt ja ein bisschen …

Du benötigst für eine Mund-Nasen-Maske folgendes:

  • Gummiband* ca. 2 x 16-18cm
  • Außenstoff (2 x 15x17cm)
  • Innenstoff (2 x 15X17cm)
  • Nähmaschine
  • Nähgarn
  • Stoffschere
  • Schnittmuster (z.B. dieses von Nähfrosch)
Viele selbstgenähte Mund-Nasen-Masken um durch die Corona Pandmie zu kommen.

Und wie ist es mit einer selbstgenähten Mund-Nasen-Maske so?

Also, ich war ohne jegliche Vorerfahrung. Und bis vor einigen Wochen unterlag ich auch dem Irrtum, dass Asiaten Mund-Nasen-Masken tragen, um sich selbst etwas vor Smog zu schützen. Ich habe mich aber eines besseren Belehren lassen. Viele Asiaten machen das aus Höflichkeit uns Respekt ihren Mitmenschen gegebüber und insbesondere, um sie nicht mit Krankheiten anzustecken, die auf einer Tröpfcheninfektion beruhen. Und genau darum geht es auch bei Corona. In Asien scheint also viel Wissen vorhanden zu sein aber die praktische Erfahrung mit einer Mund-Nasen-Maske fehlt mir komplett. Und mein erster Gedanke war jetzt auch nicht unbedingt: Cool muss ich unbedingt haben! Aber was solls … jetzt ist es soweit.

Wenn man, wie ich, keine Ahnung hat vom Thema hat, dann muss es möglichst einfach sein mit dem Unterfangen zu starten. So suchte ich mir vorhandene Schnittmuster im Internet. Ein eigenes zu erstellen war mir diesmal viel zu aufwändig. Wichtig war mir ein Schnittmuster ohne viel Schnörkel, um es unter Umständen etwas anpassen zu können. Da gibt es einiges an Auswahl und letztendlich bin ich beim Schnittmuster von Nähfrosch gelandet.

Es gibt zwei Varianten – eine geraffte und eine halbrunde. Anfänglich wollte ich beide Varianten nähen, aber auf Grund der Zeit blieb es bei der halbrunden Variante. Diese siehst Du im nächsten Foto.

Vorderseite der Mund-Nasen-Maske

Für den Innen- und Außenstoff habe ich meine Stoffkiste mit den gesammelten Baumwollstoffresten geplündert. Solltest Du keine Stoffreste haben, aber auch viele unterschiedliche Varianten nähen wollen, sind vielleicht solche Stoffpakete* für Patchworkarbeiten was für dich? Auch das Gummiband wird derzeit gehandelt wie Klopapier und Hefe. Offline gibts das kaum noch zu kaufen. Online findest Du es aber auch hier*:

Also, erste Maske nach dem Schnittmuster und der Anleitung genäht. Hat alles bestens funktioniert. Eine erste Anprobe ergab, dass mir die Maske ganz hervorragend passte, aber der Mann des Hauses brauchte mehr Freiraum am Kinn (ich sag mal Charakterkopf, wa?) und auch die Gummilänge musste angepasst werden. Die Maske wäre ohne Anpassung während des Sprechens immer nach unten verrutscht und an den Ohren hätte es gedrückt. Nach zwei weiteren Schnittmusteränderungen passte es auch ihm und die Produktion konnte beginnen.

So wird die Mund-Nasen-Maske getragen.

Drei Stunden später hatte ich insgesamt 12 Masken genäht. Damit sollten wir über die Woche kommen. Für mich fühlt es sich trotz netten Stoffdesigns und guter Passung noch ungewohnt an. Aber die Mund-Nasen-Masken werden mich jetzt die nächsten Wochen und Monate begleiten müssen. Also sollte ich sie auch mögen … und ein erster Schritt ist, ihnen auch einen gescheiten Namen zu geben. Für mich heißen die Teile jetzt Facies! Klingt doch gleich voll cooler!

So, jetzt bist Du dran! Hast Du schon Facies genäht? Wenn nicht, dann probiere dich ruhig mit den Schnittmustern aus. Ist nicht schwer – das kriegen auch Anfänger einfach hin. Viel Erfolg wünscht Dir JaLiRa!

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