Werbung (unbezahlt): Dieser Beitrag ist in freundlicher Kooperation mit der Firma Cosmothek GmbH entstanden und enthält kostenlose Produktzusendungen.
Hier kommt sie nun – die strahlende Sommerseife – als krönender Abschluss unserer Jahreszeitenseifenchallenge. Dieses mal gibt es nicht nur eine neue Seife mit sommerlichen Ölen sondern auch ein neues Herstellverfahren. Statt des Heat Transfer Cold Processes zeigen wir euch dieses mal, wie eine Seife nach dem Cold Process hergestellt wird. Und denkt noch an unser Gewinnspiel. Alle Teilnehmer der Seifenchallenge und Instakommentatoren unter dem Hashtag #jahreszeitenseifen landen im Gewinntopf. Es winkt jeweils ein Stück unserer Herbstseife, Winterseife, Fühlingsseife und Sommerseife. Teilnehmen kannst Du noch bis zum 20.04.2020. Also los gehts!
Unsere Sommerseife gibt es, wie die Herbstseife auch, in zwei Varianten. Einmal in Einzelformen (Variante 1) und einmal als geswirlte Variante (Variante 2). Verseift haben wir Aprikosen- und Pfirsichkernöl, was die Seife schön pflegt. Das Kokosöl sorgt für großporigen Schaum und die Kakaobutter macht die Seife angenehm fest.
Für die Sommerseife benötigst Du folgende Zutaten
- 400g Aprikosenkernöl (entspricht 40% der Gesamtfettmasse)
- 250g Kakaobutter (entspricht 25% der Gesamtfettmasse)
- 250g Kokosöl (entspricht 25% der Gesamtfettmasse)
- 100g Pfirsichkernöl (entspricht 10% der Gesamtfettmasse)
- 4 TL Zucker
- 1 TL Salz
- Farbpigmente grün und orange
- 132g Natriumhydroxid (NaOH) für 8% Überfettung
- 20-50g Parfumöl oder Ätherisches Öl deiner Wahl
Diese spezifischen Seifenzutaten bekommst Du in Shops in denen Seifenrohstoffe verkauft werden, wie z. B. der Shop Brenessel-München von der Cosmothek GmbH. Neben den Seifenzutaten benötigst Du noch ein bisschen Equipment:
- Waage mit mind. 1 besser aber 2 Nachkommastellen*
- Pürierstab mit Edelstahlmesser*
- Edelstahltopf
- 3 Schneebesen
- Haarsieb
- Holzstab
- Karton (als Trennstege in der Kastenform)
- 3 Anrührgefäße (z.B. Silikonmessbecher wie diese*)
- 1 rechteckige Silikonform mit Holzstabilisator* (für Variante 2)
- Silikonmatte
- Silikonform „Soap“* (für Variante 1)
- Seifenschneider* (für Variante 2)
- Lineal oder Maßband (für Variante 2)
- Karton (für Variante 2)
- 270ml destilliertes Wasser* (entspricht 27% der Gesamtfettmasse)
Und so stellst Du die Sommerseife selbst her
Schritt 1 – die Sicherheitsmaßnahmen
Wer schon ein paar Seifen gesiedet hat, kennt das ja schon. Dennoch für alle: Wir arbeiten hier mit einer Lauge und daher sind ein paar Sicherheitsmaßnahmen wichtig. Du räumst bitte alles aus der Küche raus was mit Lebensmittel in Verbindung kommt. Mache deine Arbeitsfläche sauber und lege sie eventuell mit Zeitung oder einer Waschtischdecke aus. Ziehe Dir lange Klamotten an, an denen dein Herz nicht mehr unbedingt hängt. Weiterhin ziehst Du bitte eine Schutzbrille, Handschuhe und einen Mund-Nasenschutz an; spätestens wenn Du die Lauge anrührst.
Schritt 2 – alles abwiegen und hinstellen
Fangen wir mal mit den Bastelarbeiten an. Für die geswirlte Variante brauchten wir Trennstege. Da wir keinen Seifendividor haben, haben wir uns einen selber gebaut. Dazu haben wir für die Kastensilikonform passende Trennstege aus möglichst starken Karton ausgeschnitten. Diese sollten schon recht fest sitzen, da sich sonst der Seifenleim später ungewollt verteilt.
Zusätzlich haben wir unten in die Form eine Silikonmatte reingelegt, wodurch die Seifenstücke eine schöne äußere Struktur erhalten werden. Wer das nicht mag, lässt es einfach weg und klemmt nur die Trennstege rein.
Jetzt geht es ans Abwiegen. Hier ist Genauigkeit gefragt und daher nutzen wir diese Waage mit zwei Nachkommastellen*. , Am besten tust du bereits jetzt jede Zutat in eine separate Schüssel und hakst sie dann auf deiner Liste ab. Bloß nix vergessen!
Denke dran, dass du beim Abwiegen des Natriumhydroxids schon deine Schutzkleidung tragen musst (Schutzbrille, Mundschutz, Gummihandschuhe und lange Kleidung) und dabei am Besten am offenen Fenster arbeitest.
Neben den Zutaten stelle Dir auch schon alle Seifenformen und das geöffnete Parfumöl oder Äthereisches Öl hin. Nachher muss es recht schnell gehen und du bist froh, wenn du dann nicht noch den Nubsi aus der Parfumölflasche rausfriemeln musst. Wir haben übrigens Litsea Cubeba verwendet, da es für uns einfach zum Sommer passt und ein schöner, leichter Geruch verbleibt.
Schritt 3 – die Farbpigmente anrühren
Je nachdem welche Farbgigmente Du verwendest, rührst Du sie entweder in Wasser oder in einem flüssigen Öl ein. Bitte halte Dich an den Herstellerhinweis. Bei unserem grün und neonorange (krasse Farbe, oder … und wir haben tatsächlich nur minimal wenig eingerührt :-)!) mussten wir die Farbpigmente in Wasser lösen. In jeweils einer Tasse ging das mit wenig Wasser und einem herkömmlichen Löffel ganz gut.
Das ganze haben wir dann schon in Silikonmessbecher vorbereitend umgefüllt, also den grünen in einen Becher den orangenen in einen zweiten Becher. Der dritte Silikonbecher bleibt vorerst leer, denn da kommt später der ungefärbte Seifenleim rein.
Schritt 4 – die festen Fette und flüssigen Öle
Jetzt ist es Zeit die festen Fette zu schmelzen. Dazu gibst Du die Kakaobutter und das Kokosöl in eine Schüssel und schmilzt sie im Wasserbad. Das siehst Du gut im nächsten Foto. Fallsl Du dich wunderst wie die Kakaobutter aussieht – wir haben keine Pellets sondern Pulver verwendet. Das funktioniert hervorragend!
Sobald die Fette alle geschmolzen sind, gibst Du sie zu den flüssigen Ölen. Das sind hier das Aprikosen- und Pfirsichkernöl und verrührst alles gut miteinander.
Schritt 5 – die Lauge
In das destillierte Wasser löst Du 4 TL Zucker und 1 TL Salz. Zucker und Salz sollen die Schaumbildung unterstützen bzw. die Festigkeit der Seife positiv beeinflussen. Unter Seifensiedern ist das nicht ganz unumstritten, allerdings haben wir schon den Eindruck, dass es hilft.
Jetzt gibst du relativ langsam das Natriumhydroxid in das Wasser und rührst mit einem Schaumbesen solange bis die Flüssigkeit klar ist.
Achtung: Die Lauge wird sehr heiß! Achte deshalb auf deine Finger und verbrenne dich nicht.
Schritt 6 – den Seifenleim anrühren
Sowohl die Lauge als auch die Fett-Ölmischung lässt Du auf unter 40°C runterkühlen. Es sollte zwischen der Lauge und den Fetten auch riesengroßer Temperaturunterschied sein. Wenn die Temperatur erreicht ist, gießt Du die Lauge durch ein Haarsieb zum Fett-Ölgemisch. Vergiss bitte nicht das Haarsieb zu verwenden. Das hat den einfachen Hintergrund, dass es eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist, um sogenannte Laugennester zu vermeiden. Die würden entstehen, falls sich das Natriumhydroxid doch noch nicht vollständig gelöst hätte. Und das möchte niemand als Ansammlung in einer Seife erleben!
Den Seifenleim pürierst Du jetzt ein wenig mit dem Pürierstab. Bitte achte darauf, dass der Pürierstab keinerlei Teile aus Aluminium aufweist. Nach kurzer Zeit des Pürierens wird der Seifenleim schon ganz leicht andicken. Auf alle Fälle sollte der Leim noch nicht zu dickflüssig werden, sonst wird es mit Farbe, Duft und Swirl nix mehr.
Schritt 7 – Farbe und Duft
Jetzt komme die drei Silikonbecher zum Einsatz. Zu jeweils drei gleichen Anteilen, verteilst Du den Seifenleim auf die Gefäße. Zwei davon hast Du zuvor ja schon mit deinen zwei Farben befüllt (siehe Schritt 3). Es ist wichtig, dass du mit einem Schneebesen immer weiter rührst, bis die Farbe den Seifenleim vollständig gefärbt. Wir haben insgesamt drei Schneebesen verwendet, um nicht durch den Wechsel der Gefäße die Farben zu verunreinigen. Ganz zum Schluss rührst Du den Duft deiner Wahl unter.
Schritt 8 – die Seifenformen befüllen
So, der Seifenleim ist jetzt in Farbe und mit Duft und so kannst Du die vorbereiteten Seifenformen befüllen. Wenn Du, wie auch wir, mehr als zwei Farben verwendest, empfehlen wir dir eine dritte Hand … auch freundliches Helferlein genannt. Es geht auch ohne solch ein hilfsbereites Wesen, ist aber nicht ganz so eayspeasy.
Wir haben mit der geswirlten variante angefangen, denn der Leim sollte noch möglichst fließfähig sein. In die drei Abschnitte der Kastenform haben wir die drei unterschiedlichen Farben eingefüllt. In der Mitte den ungefärbten Leim, links und rechts den gefärbten Leim. Dabei musst Du die Trennstege herunter drücken, da sie sich sonst nach oben arbeiten würden. Nach 2-3 Minuten ist der Seifenleim nochmal etwas fester und du kannst die Stege herausziehen. Das Muster auf der Seife entsteht, wenn Du mit einem Holzstab von links nach rechts liegende 8ten in den Seifenleim zeichnest. Das gleiche machst Du auch nochmal von rechts nach links. Dabei den Holzstab mit auf den Boden der Silikonform drücken udn nicht nur an der Oberfläche rumkrackseln.
Verwendest Du nur Einzelformen, so gießt Du den Seifenleim dort ein. Auch hier gilt wieder: Bei drei Farben lohne sich drei Hände denn diese müssen möglichst zeitgleich in die Formen gegossen werden.
Schritt 9 – die Seifen härten lassen
Kaum hast Du die Formen gefüllt, kommt auch schon der ungeliebte Teil des Wartens. Die Seife muss hart werden und dafür deckst Du sie mit Frischhaltefolie oder mit wiederverwendbarer Backfolie (die ich nur für die Seifen verwende) ab. Oben drauf kommen noch ein paar alte Handtücher oder auch eine Wolldecke und so bleibt sie für einen Tag. Am nächsten Tag testest Du die Festigkeit. Ist die Seife halbwegs fest und nicht mehr warm, dann darf sie auch schon aus der Form. Bei uns war das bereits nach 18 Stunden der Fall.
Schritt 10 – Seife ausformen und schneiden
Bei den Einzelformen gibt es nicht besonderes zu beachten. Einfach vorsichtig ausformen und damit is es gut.
Bei der geswirlten Variante aus der Silikonform sieht es natürlich anders aus. Die muss noch komplett zugeschnitten werden. Dazu eignet sich ein Seifenschneider.
Mit einem solchen Seifenschneider schneidest Du den Seifenblock als erstes der Länge nach in drei gleichmäßige Teile (senkrechte Schnitte, wie auf dem obigen Foto).
Anschließend drehst Du die drei Teile in die Waagerechte und schneidest weitere Stücke in der Dicke ab, wie deine Seife später dick sein soll. Die Seifen haben dann einem Rand das Muster durch die Silikonmatte.
Schritt 11 – die Gedulds- und Anwaschprobe
Deine Seifen sind ausgeformt und geschnitten? Dann ab mit denen an einen luftigen Ort zum Reifen. Nach frühestens 6 Wochen kannst Du sie verwenden. Das ist für mich immer das Schlimmste … dieses Warten!
Wenn Du es allerdings noch länger aushältst als 6 Wochen, dann wirst Du mit einer noch besseren Seife belohnt. Sie schäumt schön, ist angenehm hart und ist ein echter Blickfang im Bad. Wie gefällt sie Dir denn?